Lysin: Essentiell mit potentiell therapeutischer Wirkung – Teil 1

Lysin: Essentiell mit potentiell therapeutischer Wirkung – Teil 1

Essentielle Aminosäuren haben gerne mal einen besonderen Stellenwert in unserer Ernährung. Schließlich können wir sie nicht selber herstellen und sind damit auf eine Zufuhr von außen angewiesen, was die offizielle Definition einer „essentiellen Aminosäure“ darstellt. Es geht bei der Einteilung nicht um die Wichtigkeit für unseren Stoffwechsel, was häufig angenommen wird, sondern rein um die Fähigkeit der körpereigenen Synthese oder eben nicht.

Nicht immer sind essentielle Aminosäuren in ihrer Wirkung aber wichtig, oder von großartiger Wirkung. Lysin hat dabei eher einen positiven Einfluss mit möglichen therapeutischen Eigenschaften. Während oft Aminosäuren für ihre Funktion beim Muskelaufbau oder Muskelerhalt angepriesen werden, kommen andere Effekte oft selten ans Licht des weltweiten Webs. Bei Lysin ist das eigentlich schade, denn der kleine Baustoff kann durchaus mehr! Neben seiner Rolle beim Aufbau von Muskulatur und der Funktion als wichtige strukturgebende Aminosäure, zählen auch sein Einflüsse auf Neurotransmitter, Reizdarm und damit verbundene Beschwerden als relevant und erwähnenswert.

Essentielle Amiosäuren Lysin

Lysin: Straffe Haut und Bindemittel für Bindegewebe

Sieht man sich eine Leber mit dem bloßen Auge an, sieht man – eine Leber. Ein Muskel wäre ein Stück rotes Fleisch. Wahrscheinlich würden nur Biochemiker oder ähnlich denkende Personen sofort an Zellhaufen und Ketten aus Aminosäuren denken, die dem ganzen Gebilde überhaupt erst seine Form und Funktion verleihen. Auf faszinierende Art und Weise werden dabei spezifische Aminosäuren in exakten Ketten aneinandergereiht – in der Regel genau abgestimmt auf das, was gebraucht wird.

An manchen Stellen erscheint ein Glycin, ein Valin oder ein Lysin. Alle diese winzigen Bausteine erfüllen dabei unterschiedliche Funktionen. Die einen geben dem Gebilde mehr Festigkeit, die anderen mehr Flexibilität oder Löslichkeit. Manche Aminosäuren sind dabei so wichtig, dass zum Beispiel bestimmte Enzyme ohne diese Bausteine an dem richtigen Fleck gar nicht funktionieren könnten. Wie das unser Körper auf so wundersame Art und Weise viele Milliarden male auf der ganzen Welt seit Ewigkeiten auf die Reihe bekommt ist faszinierend.

Lysin ist dabei etwas wie eine Art Bindeglied zwischen wässrigen Lösungen (Blut) und einem Protein. Es spielt eine wichtige Rolle bei den unterschiedlichsten Verbindungen, die ein Protein, ein Enzym oder andere Strukturen im Körper einnehmen kann. Damit sorgt es für generelle Stabilität, feste und straffe Haut, gut funktionierendes Bindegewebe und generell für leistungsfähigere Bauteile aus Proteinen in unserem Körper. Dass hierzu auch unsere Organe, Enzyme, Zellen und vieles mehr zählen sollte einem dann vor Augen führen, wie sehr in diesem Fall die Aminosäure Lysin für den Körper von Nutzen sein kann. Doch gibt es neben dieser Funktionsweise noch weitere Abläufe im Körper, bei denen Lysin seine Finger mit im Spiel haben kann?

Lysin: Serotonin, Depression und Stress

Spannend wird es bei Aminosäuren, wenn sie nicht nur als Ziegel für Organhäuser dienen, sondern beispielsweise potentiell therapeutische Effekte auf Neurotransmitter haben. Bekannt ist es inzwischen ja, dass unsere Stimmung und mögliche Schwankungen durch Neurotransmitter beeinflusst werden können und andersherum. Dabei hat Lysin insbesondere auf zwei Stoffe einen moderaten bis starken Einfluss, abhängig von der Dosierung.

Während für gewöhnlich Serotonin als das “Wohlfühl-Hormon“ beschrieben wird, ist diese Bezeichnung umstrittener, als man meinen mag. In einigen Untersuchungen wurde ein Bild deutlich, dass dieser Neurotransmitter unter anderem zu einer Reduktion unserer Aufnahmefähigkeit sorgen kann. Während das schlecht klingen mag, während man in der Schule versucht, aufzupassen, ist ein körperlicher und emotionaler Rückzugsdrang im hektischen Alltag gerne mal von Nutzen. Wir ziehen uns zurück, entspannen auf der Couch und machen lieber erstmal langsam. Damit kann man Serotonin in physiologischen Dosen sehr wohl als eine Art Neurotransmitter/Hormon zur Entspannung bezeichnen – bis man sich überlegt, was bei einem Übermaß oder unter bestimmten Situationen passieren kann.

Essentielle Aminosäure-Lysin

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